Rattennest. Argentinien und die Nazis von Hannes Bahrmann

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Während des gesamten 2.Weltkrieges hielten sich die Regierungen und Machthaber der südamerikanischen Staaten raus aus dem furchtbaren Chaos das Europa zu zerstören drohte.

Neutral, teils sogar wohlwollend wurde die Beobachterhaltung eingenommen.

Doch im Frühjahr 1945, als eh alles entschieden war, wurde der Druck durch die USA auf die kleinen Staaten Südamerikas immer größer.

In kurzen Abständen sprangen Paraguay, Chile, Uruguay, Peru und Ecuador im Februar auf den Kriegszug auf.

Argentinien widersetzte sich sogar noch bis zum Ende des März.

Dann gab es für das Deutsche Reich auch von hier noch eine Kriegserklärung.

Somit gab es ein Feindesland.

Alle Bürger es Reiches am Rio de la Plata sollten also ungern gesehene Ausländer sein.

Doch das war mitnichten so.

Der Zusammenbruch des Reiches bot für viele hochrangige Nazis die Chance sich abzusetzen und teils viele Jahrzehnte unbehelligt in Südamerika zu leben.

Die Route ging dabei in so gut wie allen Fällen via Italien oder Spanien.

In beiden Ländern saßen (immer noch oder weiterhin) Faschisten an den entsprechenden Hebeln der Macht.

Man half sich also bei der nötigen Dokumentenbeschaffung.

Die alliierten Geheimdienste kamen schnell zu der Erkenntnis, dass es sich bei der Route um die „Rattenlinie“ handelte.

Menschen wie Adolf Eichmann, Josef Mengele, Erich Priebke (SS Offizier) und andere schafften es so, sich der gerechten Strafe zunächst zu entziehen.

Falsche Namen, erfundene Biografien gehörten natürlich dazu.

Hans-Ulrich Rudel versteckte sich nicht, sondern zeigte sich sogar ziemlich öffentlich.

Hinter seinem Namen verbirgt sich ein hochdekorierter Jagdflieger.

Durch diverse literarische Thriller umgaben die Nazis in Südamerika auch noch relativ schnell eine unheimliche Aura von Geheimbünden, die das vierte Reich von Argentinien aus starten wollen würden.

Autor Bahrmann geht dabei zum Beispiel auf Forsyths „Die Akte Odessa“ explizit ein.

Doch warum ausgerechnet Argentinien?

Die Antwort ist relativ simpel: Machthaber Peron verfolgte den Plan deutsche „Spezialisten“ in sein Land zu holen um die davon zu profitieren. Reiner Eigennutz also.

Deutsche Auswanderer genossen in Argentinien ein hohes Ansehen, besetzten die ein oder andere Schlüsselstellung, galten als fleißig, pünktlich, korrekt (preußische Tugenden).

Außerdem hatten sie sich bereits in zahlreichen Vereinen zusammengeschlossen.

Dies vereinfachte eine Integrierung.

Péron ist als junger Mann in Berlin als Militärattaché der Botschaft gewesen.

Seine Leidenschaft galt viel weniger den Nazis als der großen Tradition des deutschen Militärs.

Diese hatte schon einen seiner Vorgänger, nämlich José Félix Uriburu fasziniert.

Der ging allerdings als Putschist in die Geschichte des Landes ein.

 

 

Mein Fazit
Rattennest. Argentinien und die Nazis" von Hannes Bahrmann ist spannender Geschichtsunterricht auf 272 Seiten/su_box]

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Heifi

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