Erwachen – Eine Reise in Corona-Zeiten von Kristine Weitzels

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Heidi, sachliche Hamburger Atheistin, etwas introvertiert lernt am Flughafen Bangkok Brigitte kennen. (Heidi ist gerade mitgeteilt worden, dass ihr Partner ausziehen wird, da Heidi zu egoistisch ist.)
Diese ist Buchhändlerin aus Paris, lebensfroh, etwas spirituell angehaucht, fragt sich gerade weshalb sie von der Affäre ihres Mannes nichts mitbekommen hat, wo doch alles offensichtlich gewesen ist - das exakte Gegenteil von Heidi. (Sie und ihr noch Mann streiten sich darum, wer die Buchhandlung behalten darf.)
Die Frauen, beide nicht mehr jung, freunden sich schnell an.
Eine Freundschaft, die jahrelang hält und sogar so eng wird, dass es Heidi ist, die Brigitte auf den letzten Tagen ihres Lebens begleitet.
Der Tod und der Umgang Brigittes damit lässt Heidi an ihren Einstellungen zum Jenseits zweifeln.
Es vergehen weitere zehn Jahre, bis Heidi ihrer Freundin folgen muss.
Nun ist es so weit, das Jenseits entpuppt sich als traumhafte Insel, immer gutes Wetter, ein Dasein ohne Sorge, Ängste oder Nöte.
Sie heißt nun Flör - und hat viel Arbeit vor sich - schließlich muss das zurückliegende Leben einmal aufgearbeitet werden.


Es dauert einige Zeit, bis Flör begreift, dass man die eigene Inkarnation "steuern" kann.


Doch dann macht Flör sich daran dies zu tun...
Autorin Kristine Weitzels beschreibt im Nachwort ihres über 480 Seiten Romans die Schwierigkeiten, die sie hatte einen Verlag zu finden, der die Geschichte über Inkarnation, Jenseits, Diesseits, Freundschaft, Pandemie zu verlegen.
Letzten Endes fand sie keinen, entschloss sich für die Eigenpublikation.
Das ist kein Wunder, da das Thema wirklich sehr speziell ist.
Doch wenn man sich darauf wirklich einlässt, muss man sagen, dass Frau Weitzels es sehr konsequent zu Papier bringen konnte.
So trifft Flör auch auf andere Seelen, die sie schon mal inkarnierte, so entwickelt sich nach und nach ein Handlungsfaden, der die Gesamtgeschichte allmählich zum großen Ganzen zusammenbringt.
Es wird eine ordentliche Portion Sarkasmus geboten (gerade wenn Flör auf ihren Verstand trifft - der ihr ordentlich "Feuer" gibt).
Zur Beschreibung wird die "erste Person" aufgeboten, eine Erzählweise, die ich persönlich einfach nicht gern lese, doch bei diesem Thema natürlich sinnvoll gewählt ist.
Das Buch ist im angenehmen Großdruck erschienen, das Cover mit dem wundervollen Sandstrand in Verbindung mit dem ruhigen Meer, sowie dem blauen, wolkenfreien Himmel verspricht Sommer, Sonne, Spaß - so kann man sich das Jenseits gern vorstellen.
Ich persönlich finde es schade, dass die Autorin kein besseres Bild finden konnte, auf dem sie freundlicher wirkt.

 

Mein Fazit
„Erwachen – eine Reise in Corona-Zeiten“ von Kristine Weitzels ist ein schwieriges Buch! Lesenswert alle mal – aber thematisch bestimmt nicht jedermanns Sache.

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Heifi

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