Muttertränen von Marcus Hünnebeck

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Es ist doch nur ein ganz kurzer Augenblick gewesen.

Melanie Drosten hat nur kurz mit Danas Lehrerin gesprochen, ihre geliebte Pflegetochter nur kurz aus den Augen gelassen.

Nun ist sie verschwunden.

Hatte die elfjährige Dana vielleicht Angst vor dem Ergebnis des Gespräches?

Ist sie deshalb einfach abgehauen?

Erst zuhause erfahren Melanie und Robert Drosten die schockierende Antwort.

Ein Unbekannter hat Dana entführt.

Ohne Angaben von Gründen verlangt er von dem Ehepaar, dass sie sich für knapp anderthalb Wochen – genauer gesagt – neun Tage von der Außenwelt völlig abkapseln sollen.

Kein Kontakt zur Außenwelt, dass ist die Bedingung.

Erst nach dieser Zeit soll Dana wohlbehalten wieder zu ihren Pflegeeltern zurückkehren dürfen.

Was steckt dahinter?

Während Melanie und Robert allmählich an der Situation verzweifeln und längst vergangene Konflikte nach und nach wieder offen zu tage treten, beschäftigt beide im Grunde nur die grenzenlose Angst um das anvertraute Mädchen.

Erst als es Robert gelingt, seinen Freund Lukas Sommer unbemerkt zu involvieren, scheint sich das Blatt zu wenden – aber vielleicht ist es auch schon zu spät.

Die Sorge um einen geliebten Menschen – bei Kindern wohl noch intensiver als bei Erwachsenen.

Ein – sich im Prinzip – liebendes Ehepaar, mit einigen unverarbeiteten Geschichten aus der Vergangenheit, die von jetzt auf gleich ohne Ablenkung nur miteinander auskommen müssen.

Das selbstpublizierte Drama des Autoren Marcus Hünneberg gibt einige Denkanregungen.

Dabei leistet sich der Hünneberg einen wenig sperrigen Schreibstil.

Die Kapitel sind nicht allzu lang, enden mit spannenden offenen Enden, so dass der Leser immer quasi gezwungen ist noch einmal umzublättern um weiterzulesen.

Die Geschichte ist komplex.

Dana wurde vermutlich gemobbt, ihre verunglückten Eltern scheinen Betrüger gewesen zu sein, neben den oben genannten Hauptthemen greift Hünneberg noch andere aktuelle Themen auf.

Bei knappen 330 Seiten gelingt dies zwar nicht besonders gleichmäßig doch fächert sich nach und nach ein Drama mit Krimihintergrund auf, der noch lange nachwirkt.

Jeder der Kinder hat, wird nachvollziehen können, was so eine Belastung des „nicht Wissens“ mit einem Menschen macht.

Wer keine Kinder hat aber vielleicht schon in einer längeren Beziehung lebt, weiß um die kleinen Geheimnisse, die man braucht um eine Beziehung frisch zu halten, die jedoch gar keine Geheimnisse mehr sind aber vom Partner aus Bequemlichkeit noch nie angesprochen wurden.

Nun sitzt man – wie im Buch – beieinander und hat Zeit zu Reden und sich Gedanken zu machen.

Hünneburg versteht es sehr gut solche Probleme zunächst auf den Punkt zu bringen, um es dann von allen Seiten auszuleuchten.

 

Mein Fazit
„Muttertränen“ von Marus Hünnebeck ist ein lesenswert, komplexes Drama! Empfehlenswert.

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