Schwarzbuch Wikipedia: Mobbing, Diffamierung und Falschinformation in der Online-Enzyklopädie und was jetzt dagegen getan werden muss von Andreas Mäckler
Die Ursprungsidee ist revolutionär gewesen.
Das Wissen der Menschheit für jeden abrufbar, von jedem zu gestalten, zu so gut wie jedem Thema in so gut wie jeder Sprache individuell zu haben.
Und dazu übersichtlich präsentiert, kontrolliert von den Nutzern selbst.
Doch dem ist leider bei weitem nicht mehr so!
Was auch als soziales Medien Projekt startete gerät zunehmend wegen fragwürdiger Ergebnisse unter Druck.
Zwanzig Jahre ist es mittlerweile schon alt, doch – gerade im deutschsprachigen Raum – gibt es immer mehr zwiespältiges zu lesen.
Ziemlich gezielt werden Halbwahrheiten oder nachweisliche Unwahrheiten verbreitet.
Öffentliche Personen, Parteien oder internationale Gesellschaften sehen sich Diffamierung oder sogar Mobbing ausgesetzt.
So wird zum Beispiel Hannelore Kohls Kindheit in wohlbehüteter Kindheit, die Zusammenarbeit ihres Vaters mit den Nazis breit aufgefächert, dass sie während der Flucht nachweislich zigfach von russischen Soldaten vergewaltigt worden ist, findet keine Erwähnung.
Der Autor Mäckler legt in seinem 364 Seiten Buch sorgfältige Fallbeispiele vor, befasst sich mit Gerichtsreportagen und rundet das Ganze auch noch mit seltsamen Geschichten ab, die den Leser schwanken lassen zwischen Schmunzeln oder ratlosem Kopfschütteln.
Dabei darf nicht falsch verstanden werden: bei geschichtlichen, sportlichen oder naturwissenschaftlichen Themen gibt es kaum etwas auszusetzen.
Schwierig wird es bei religiösen, weltanschaulichen oder ideologischen Themen.
Genau da platziert Autor Andreas Mäckler seine Kritik.
So bleibt festzustellen, dass die vielen fleißigen, sachkundigen Autoren des Netzwerkes bei „objektiv nachprüfbaren Fakten“ ein wichtiges Instrument war und ist, bei Aussagen über Politik, Religion etc. handelt es sich bei dem Medium eher um Meinungsäußerungen.
Das an sich wäre auch nicht schlimm, wenn dies auch ordentlich gekennzeichnet wäre.