Verschwundene Reiche: Die Geschichte des vergessenen Europa von Norman Davies

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  • Buchtitel: Verschwundene Reiche: Die Geschichte des vergessenen Europa
  • Autor: Norman Davies
  • erschienen: September 2013
  • Verlag und Genre:Theiss // Sachbuch

Nicht immer sind die Staaten Europas so klar definiert gewesen, wie seit den letzten zwanzig Jahren. Immer und immer wieder sind große Umbrüche zu verzeichnen gewesen. Das letzte Mal ist gar nicht so lange her, ist Jugoslawien doch bis Anfang/Mitte der neunziger ein autarker "Vielvölkerstaat" gewesen, der erst nach erbitterten Freiheitskämpfen in eine handvoll kleinere Staaten zerbrach.

Der Autor Davies nun ist in der Geschichte teils einen großen Sprung zurückgegangen, um willkürlich einige der größeren oder kleineren Reiche zu analysieren und/oder wieder in Erinnerung zu bringen. Dabei ist sowohl das klangvolle Burgund ebenso wie Byzanz aber auch die kolossal gescheiterte Sowjetunion oder das mehr eine Randfigur der Geschichte für einen einzigen Tag entstandene Ruthenien.


So entsteht eine bunte Reihe an Herrschaftsgebieten, die längere oder kürzere Zeit auf der Bildfläche entstanden um sich dann wieder auflösen zu müssen.


Um gleich mit einer Kritik anzufangen: was mögen wohl die Auswahlkriterien des Autoren gewesen sein? Oder gab es eventuell gar keine Erarbeitung von eventuellen Gemeinsamkeiten?
Im Nachwort erwähnt der Autor, dass es ihm darum ging möglichst unterschiedliche Zusammenbrüche aufzuzeigen?
Das ist dann immerhin gelungen.
Der Titel "verschwundene Reiche" ist natürlich sehr plakativ gewählt.
Im Rahmen von Irrungen und Wirrungen in der Politik wurden wohl häufiger mal Staaten ausgerufen um gleich wieder platt gemacht zu werden... aber bei dem Zwergstaat "Ruthenien" von einem Reich zu sprechen ist schon sehr gewagt.
Generell ist es mit dem Ttiel etwas schwierig...unter "verschwundene" würde ich mir eher "Atlantis" oder andere mit Schaufel und Spitzhacke im Erdreich zu entdeckende Reste von Königreichen vorstellen.
Dies ist bei der Sowjetunion oder Savoyen nun wirklich nicht der Fall.
Ansonsten läßt sich berichten, dass der Autor sehr genau gearbeitet hat und viele, viele Details verrät. Das ist auf der einen Seite sehr umfangreich, mitunter aber auch einfach nur langatmig behindert das unbeschwerte Lesevergnügen.
Nun werden vollkommene Geschichtslaien wohl nicht zu so einem dicken Wälzer greifen, gewisse Grundkenntnisse sind absolut notwendig.



Geballte Geschichte, nicht immer leicht zu lesen!!!



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Heifi

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