Linn Ullmann: Das Verschwiegene

- Das Verschwiegene
- von Linn Ullmann
- April 2013
- Familiendrama erschienen im Literaturverlag Luchterhand
Jenny Brodal ist mit fünfundsiebzig Jahren am Ende ihres Lebens angekommen.
Passend zu dem halbrunden Geburtstag gibt ihre Tochter Siri ein rauschendes Fest, obwohl ihre Mutter dies nicht wollte.
Die Nacht an der norwegischen Küste ist neblig, das Fest ist vorbereitet, die ersten Gäste kommen…
…und die Jubilarin beginnt nach zwanzigjähriger Abstinenz alle Vorsicht über Bord zu werfen und sich richtig zu betrinken…
Dies ist der eine Teil der Geschichte, der zweite – noch komplexere – ist das Verschwinden der neunzehnjährigen Mille, das Siri und ihr Mann Jon als Kindermädchen mitgebracht hatten.
Jeder aus der verkorksten Sippschaft hatte eine ganz eigene Beziehung zu dem jungen, lebenslustigen Mädchen.
So entspinnt sich nach und nach ein Fall, der immer neue Rätsel aufwirft, immer neue Spuren legt und ein unglaubliches Familiengeflecht wiedergibt, dass einem beim Lesen der Atem stockt…
Stück für Stück lässt die norwegische Autorin Ullmann ihre Protagonisten einen Seelenstriptease hinlegen, der zeigt was für tiefschwarze Abgründe sich hinter bürgerlichen Fassaden abspielen.
Schuld, Schuldgefühle, verdrängte Ängste unerträgliche psychische und physische Gewalt wird offenbart und zusätzlich das Problem des „Wegschweigens“ mit allen Konsequenzen beschrieben, so drastisch, dass ich mir zwischendurch wirklich überlegte das Buch erst einmal wegzulegen.
Doch ich biss mich dann – Gott sei Dank – durch.
Die Geschichte springt zwischen zwei Erzählebenen hin und her, der Leser erfährt immer nur was unbedingt nötig ist.
Manchmal nervt so eine Art des Schreibens oder führt zu der einen oder anderen Verwirrung, in diesem außergewöhnlichen Fall so gar nicht.
Die Geschichte ist logisch aufgebaut, die Spannungsschraube wird gnadenlos immer noch ein Stückchen weiter angezogen.
Jeder Charakter ist überzeugend mit der nötigen Tiefe gezeichnet worden.
Mein FAZIT: erstklassig!!!
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