Nichts geht mehr Mr. Bond von John Gardner

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  • Nichts geht mehr, Mr Bond
  • John Gardner
  • 1987
  • Thriller erschienen im Heyne Verlag

 

Zu Beginn dieses spektakulären Abenteuers verschlägt es 007 via U-Boot an die Küste der DDR. Mitten in der Nacht schafft er eine handvoll aufgeflogener, britischer Spione aus dem Ostblock raus. Es vergeht einige Zeit, Bond hat den Auftrag bereits vergessen, als die Vergangenheit ihn blutig einholt. Am helllichten Tag ist einer der enttarnten Ex-Agentinnen der Schädel eingeschlagen und die Zunge herausgerissen worden. Nun soll der erfolgreichste Agent des MI6 dabei helfen, die übrig gebliebenen in Sicherheit zu bringen. Doch schon die erste Adresse auf seiner Liste erweist sich als lebensgefährlich und endet in einem Blutbad. Zusammen mit der bildschönen Heather setzt er alles daran, die anderen vor den mörderischen, russischen und ostdeutschen Killer zu schützen...doch die scheinen über einen Insider zu verfügen. Dabei geht Gardner wie gewohnt mit scharfer Feder zu Werk, jagt der Welt liebsten Agenten von der Küste vor Stralsund, durch England und Irland bis ins ferne Hongkong, was damals - Ende der Achtziger - ja noch zum "Empire" gehörte. Und ein weiteres Mal schafft er es meisterlich eine spannende Story mit viel Action, genialen Geheimwaffen, superschönen Frauen und Doppelagenten zu spicken. Natürlich merkt man den gewaltigen Zahn der Zeit, der an diesem Buch genagt hat, gehört Hongkong doch schon lange nach China und ist der Ostblock doch längst nicht mehr als Drohkulisse zu gebrauchen. Doch im Gegensatz zu Gardners erstem "neuem" James Bond -"Countdown für die Ewigkeit"-, hat der Bösewicht hier nicht den Wunsch die Welt zu erpressen, nein, es geht hierbei in erster Linie um den Kopf von "M", dem väterlichen Vorgesetzten des Agenten. Man kann wohl sagen, dass der Autor bei seinem sechsten Roman die richtige Mixtur des Bondcocktails einfach gut draufhatte. Gardner hat übrigens pro Jahr einen neuen Thriller herausgegeben...und das über geschlagene sechzehn Jahre lang. Damit hat er mehr geschafft, als der eigentliche Erfinder Ian Fleming, der zwar der bessere Schriftsteller war, doch leider viel zu früh seinem ungesunden Lebensstil Tribut zollen musste und im Alter von 56 Jahren verstarb. Gardner ist viel weniger ein Genussmensch als Fleming es war. Zwar bemüht auch er sich, den Agenten mit speziellen Menüs oder exquisiten Weinen etc. auszustatten, doch ich finde, dass diese Bemühungen hier immer ein wenig aufgesetzt wirken. Dafür können sich seine Figuren, gerade auch die Gegner durchaus sehen lassen, wobei es für sie diesmal sogar menschliche Züge gibt. Und das Finale ist mal wirklich ganz was anderes. Fazit: alt, aber für 007-Anhänger ziemlich gut!

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