Serotonin – ein Roman von Michel Hollebecq

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Florent-Claude hat die vierzig bereits vor einiger Zeit hinter sich gelassen. Genauer gesagt ist er 46.
Er arbeitete als Berater im Landwirtschaftsministerium, ist unverheiratet und kinderlos; außerdem mit sich sowie der Umwelt im absolut unreinen.
Durch eine depressive Verstimmung von Tabletten abhängig ist seine Lust quasi nicht mehr vorhanden, was zum nächsten Problem führt:
seine japanische Freundin...die ihn auch noch mit zwölf(!) Männern gleichzeitig bei einer Party betrog.
Um der zu entfliehen und um zu versuchen herauszufinden, was aus all die tollen Frauen aus seiner Vergangenheit geworden ist, macht er sich unter anderem auf den Weg zu seinem ehemaligen Studienkollegen Aymeric, der jetzt den Aufstand der Milchbauern im ganzen Land anführt.
Auf dieser Reise stellt Florent-Claude (was für ein schwuler Name) alles in Frage was er bisher geschafft hat, stellt sich seinen Fehlern sowie der zweifelhaften Entscheidungen seines Lebens.
Die Antidepressiva erhält ihm am Leben, doch sinnvoll ist dieses Leben schon lange nicht mehr.

Von Glück braucht man gar nicht erst zu sprechen.

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Weltschmerz, Depressionen, Einsamkeit, Tod, dazu die Folgen einer entfesselten Globalisierung anhand kleiner französischer Bauern und obendrauf noch wüsteste sexuelle Abnormitäten mit Kindern oder Hunden (zumindest in der Fantasie des Erzählers)
wird alles zu einem nicht immer einfach zu lesenden Road Movie zusammengemischt.
Dabei ist der Text - wie sein Protagonist - häufig schwermütig, dann wieder rührend oder auch einfach nur so absurd, das man vor Komik brüllen könnte.
Floenr-Claude lässt bei seiner Reise durch ein zerrüttetes Land auch keinen Kommentar zu den Institutionen, bzw. anderen Länder aus.
Die EU als solches kriegt genauso ihr Fett weg, wie Deutschland und ganz besonders Goethe, der als langatmiger Schwätzer sowie Rindvieh betitelt wird.
Erstaunlich sind die hellseherischen Fähigkeiten des Autoren, nimmt er mit den Beschreibungen der Bauernaufstände doch die "Gelbwesten" Proteste vorweg.
Der Schreibstil ist am Anfang ein wenig gewöhnungsbedürftig, mutet Hollebecq seinen Lesern doch schwer fassbare Bandwurmsätze zu! Da dauert es etwas bis man sich eingelesen hat.
Außerdem wird in der ersten Person geschrieben, was an sich natürlich den Protagonisten sehr nahe bringt, die Sichtweise allerdings auch sehr einschränkt.

Was bleibt bei dem Roman "Serotonin" von Michel Hollebecq ist die Zeichnung eines ausgebrannten Mannes(Landes?), ein Roman der zu fesseln versteht!

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Heifi

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