- Buchtitel: Wenn das Leben foul spielt
- Autor: Thorsten Legat und Hubert Meyer
- erschienen: September 2014
- Verlag und Genre: Die Werkstatt mit einer Autobiografie
Doch er hat sich wieder emporgearbeitet...arbeitet als Trainer beim 1. FC Wülfrath in der Landesliga. Immerhin!
Oh...Thorsten Legat benötigt Geld ist mein erster Gedanke gewesen als mir das Buch in die Hände fiel. D.h. Nein, ich musste erstmal nachschauen, wer denn noch mal Thorsten Legat gewesen ist...für einen gefallenen Superstar von RTL definitiv zu alt. Ein bisschen mit der Materie beschäftigt wurde mein Interesse geweckt und ich las mich rein in die zweihundervierundzwanzig Seiten des fünfundvierzigjährigen ehemaligen Profifußballers. Und wie so oft bei den Opfern von sexueller oder anderer Gewalt haftet an der öffentlichen Verarbeitung ein gewisses Geschmäckle. Warum kommt man erst jetzt damit? Dient die Enthüllung, zumal sie häufig genug gegenüber jemanden der nicht mehr lebt oder in der Lage ist sich zu wehren, eventuell nur der Steigerung der Verkaufszahlen? Mit solchen Fragen müssen die Opfer sich dann noch mal auseinandersetzen, auch wenn die Veröffentlichung für sie selbst eventuell nur ein erster Schritt zur Therapie gewesen ist. Wie auch immer...die ganzen Hintergründe kennt ohnehin nur der Schreiber selbst. Aber dies nur am Rande. Kurzweilig, ziemlich gnadenlos beschreibt Legat sein Leben. Das muss man ihm lassen. Anekdoten von ständigen Besuchen in der Umkleide durch die Frau von Bremen Trainer Otto Rehhagel, gern auch intensiverem Körperkontakt werden beschrieben, genauso wie von den Wutausbrüchen des charismatischen Trainers, die in beinah jede Lebenslage seiner "Schützlinge" hineingingen. Das alles liest sich gut und die Larmoyanz hält sich zum Glück auch in Grenzen.Nicht lohnens- aber lesenswert!!!