
Dostojewki oder Leo Tolstoi dürfte den meisten Lesern ein Begriff sein.
Wie sieht das denn mit Wladimir Majakowski?
Wer könnte zwei Titel von Vladimir Nabokow nennen?
Michail Bulgakov?
Es sind wohl die wenigsten, die das können.
Um die mehr oder minder großen Schriftsteller Russlands geht es also in diesem Buch des russischen Autoren Wladimir Kaminer, der mit seinem Erstlingswerk "Russendisko" vor Jahren große Erfolge feierte und auch regelmäßig im Fernsehen als Kabarettist auftritt.
Herz, Schmerz, grandiose Triumphe, bittere Niederlagen trafen diese Autoren genauso wie jeden von uns auch.
Im Kontext der damaligen Weltgeschichte werden die Lebensgeschichten umrissen, wobei stattliche 320 Seiten mit insgesamt 7 Kapiteln zustande gekommen sind.
So ergibt sich ein schön kommentiertes Panoptikum breitest aufgestellter Schriftsteller unterschiedlichster Epochen, das kurzweilig zu lesen ist.
Da Klassiker der Literatur - gerade auch aus Russland - gern tausend Seiten oder auch mehr füllten, sei vorher vielleicht ein kleiner Blick in dieses Buch angeraten, gibt Kaminer doch Tipps ob eher dieser oder jener Autor lesbar ist, bzw. was die Stärken oder Schwächen desjenigen sind.
Kritikwürdig ist allerdings, dass kein Vertreter der Romantik wie zum Beispiel Puschkin oder Lermontov besprochen wurde und wo sind die Frauen?
Gerade in heutigen Zeiten mutet es etwas seltsam an, dass Frauen nur am Rande erwähnt werden, wie zum Beispiel Sofia Tolstaja, die ihrem Ehemann keine angenehme Gattin gewesen ist...
Aber gut, die jeweiligen Abhandlungen aus den Leben der Poeten sind streng subjektiv.
Kaminer erzählt, was ihm erzählenswert ist, nicht mehr, nicht weniger ohne dabei Anspruch auf allwissende Ausschließlichkeit zu übernehmen.