James Bond Solo von William Boyd

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  • James Bond Solo
  • geschrieben von William Boyd
  • Oktober 2013
  • Thriller erschienen im Berlin Verlag

1969 - James Bond verbringt seinen 45. Geburtstag allein in einem der vornehmsten Hotels Londons, genießt ein gutes Essen, betrinkt sich - wird auf ein unglaublich attraktive Frau im Restaurant aufmerksam - verbringt die Nacht jedoch mit sich allein. Als er die Dame am nächsten Morgen im Fahrstuhl und bei der Abreise zufällig wieder trifft ist zunächst seine Neugier geweckt, doch die Dame mit dem schönen Namen FitzJohn oder doch Ostergard ?- entpuppt sich zunächst als nur flirtendes Gegenüber. Von M wird Bond zunächst in die - fiktive - Republik Zanzarim gesandt, um dem dort entbranntem Bürgerkrieg die entscheidende Richtung zu geben - sprich den Anführer der Aufständischen Adeka zu töten. Nachdem ein Gespräch mit dem Bruder Adekas, der in London eine Hilfsorganisation leitet, fruchtlos blieb, begibt der Agent ihrer Majestät sich auf den Weg nach Zanzarim. Dort angekommen wird er von der Leitung der Station einer wunderschönen Negerin mit dem tollen Vornamen "Blessing" warmherzig in Empfang genommen. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg ins Bürgerkriegsgebiet, werden von dem weißen Irren Jakobus Breed, genannt Kobus, entführt um mit den Entführern in einen Hinterhalt zu gelangen, bei dem Bond und Blessing getrennt werden. Zunächst scheint nur Bonds Tarnung als Journalist ihn etwas zu schützen... Und dann überschlagen sich die Ereignisse, an deren Ende einige Fäden lose bleiben. William Boyd versucht sich also...wie so viele andere Schriftsteller mittlerweile an einem James Bond Roman, behält das Geburtsjahr 1924 des Helden bei, nimmt die vertrauten Versatzstücke aus "M" und Moneypenny, sogar Felix Leiter taucht auf, gibt den Frauen merkwürdige Namen (Blessing=segnend), verändert marginal seine Sekretärin oder gibt an, dass seine Hausperle nun nicht mehr als alt jüngferliche May daherkommt, sondern Platz gemacht hat für ihre Nichte Donalda! Natürlich gibt es eine Geheimwaffe, die allerdings meines Erachtens ziemlich albern daherkommt. Auch der oberste Henker des Bösewichts ist - wie es sich gehört - versehrt...diesem hier fehlt gleich das ganze Jochbein, so dass ein Auge ständig tränt. Das sind alles Versatzstücke die man von einem ordentlichen James Bond Roman einfach erwartet. Doch viel mehr als das liefert der Autor auch nicht. Es gibt keine große Bedrohung, keinen charismatischen Gegenspieler...ein bisschen Drogenschmuggel kommt noch ins Spiel, ein wenig große Politik als wirklich böses Spielchen...die Action lässt viel zu lang auf sich warten. Zwar gibt es mit einem Erlebnisbericht von Bond aus einem französischem Schloß während des Krieges etwas halbwegs spannendes, doch das war es dann für eine viel zu lange Zeit. Allein das hin und her mit der Dame FitzJohn, die er im Hotel trifft, auf eine Party eingeladen wird, die sich als Erotikdarstellerin entpuppt und doch nicht viel mit dem weiteren Fall zu tun hat, ist gefühlt endlos lang! Wenn es dann losgeht, zum Beispiel bei Geiselnahme und Hinterhalt von Bond und seinen Entführern, dann ist das Buch gut zu lesen. Doch das ist einfach viel zu lang, bis es soweit ist. Der Schreibstil an sich ist gut zu lesen. Die Figuren machen die eine oder andere Wendung durch (durchaus nicht immer glaubhaft), sind im Rahmen des möglichen ganz gut gezeichnet. Aber es bleibt bei allem Lesegenuss doch ein unbefriedigtes Gefühl zurück, zumal zu viele Figuren am Leben bleiben, so dass man wohl mit mindestens einem weiteren Band rechnen kann/darf/muss.

Nach meiner Meinung ist "Solo" als Thriller okay, für JAMES BOND fehlt aber einiges!!!

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