Sogar viele Experten haben es nicht für möglich gehalten, was im Juni 2016 in Großbritannien passiert ist: die Mehrheit der britischen Bevölkerung sprach sich für einen Austritt aus der Europäischen Union aus.
Dieser Entscheidung waren viele Informationsveranstaltungen von Befürwortern und Gegnern des Ausstiegs vorangegangen. Trotzdem hat man das Gefühl, weder die Briten noch die Europäische Union war sich den schwerwiegenden Folgen des „Nein“ zur Union bewusst. Das Vereinte Königreich trat bereits 1973 der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) bei und zählte zu den Gründungsmitgliedern der späteren Europäischen Union. Aus den verschiedensten Verträgen kann ein Land nicht von einen Tag auf den anderen austreten – die Auflösung wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen.
Experten schätzen, dass die Verhandlungen mindestens zwei Jahre dauern werden. Als frühestes Austrittsdatum wurde März 2019 genannt. Zumindest bis dahin können Konsumenten von den Entwicklungen in Großbritannien profitieren. Sofort nach der Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses sank der Wert des britischen Pfunds massiv. Seitdem ist Einkaufen in Großbritannien so günstig wie nie zuvor. Wie sich der Handel mit England, Schottland und Wales weiterentwickelt, bleibt abzuwarten. Als Nicht-EU-Mitglied werden mit großer Wahrscheinlichkeit nach der endgültigen Abkapslung von der Europäischen Union wieder Zölle eingeführt. Es könnte dazu kommen, dass man bestimmte Artikel nur mehr mit hohem bürokratischen Aufwand einführen kann.
Reisen ins Vereinte Königreich
Vor der Abstimmung über den Austritt von der Europäischen Union musste man für ein Pfund Sterling rund 1,3 Euro zahlen (je nach natürlicher Schwankung des Wechselkurses). Nach dem Referendum sank der Wert der Währung auf einen historisch niedrigen Wert. Seit 30 Jahren konnte man nicht so günstig britische Pfund bekommen wie im Juli 2016 (1,3229 Dollar für ein Pfund, vor der Abstimmung lag der Wechselkurs teilweise bei mehr als 1,50 Dollar). Besonders dramatisch ist die Entwicklung im Vergleich zum US Dollar. Da der Euro ebenfalls an Wert verlor, war die Entwertung im Vergleich zum Euro weniger drastisch spürbar. Trotzdem können mitteleuropäische Kunden heute besonders günstig in Großbritannien einkaufen. Nach wie vor ist der freie Warenverkehr möglich.
Reisen nach London oder andere britische Destinationen sind durch den Wertverfall des Pfundes ebenfalls so günstig wie selten zuvor. Wer sich auf eine Schnäppchen Tour in eine der britischen Metropolen begeben möchte, sollte sich bald auf den Weg machen. Da mit steigenden Touristenzahlen zu rechnen ist, können die Preise für Unterkünfte und Flüge bald angehoben werden. Es ist also zu empfehlen, eine geplante Reise schon in den nächsten Monaten durchzuführen und möglichst bald zu buchen. Wenn man sich jetzt zu günstigen Preisen die Anreise und Unterkunft im Vereinten Königreich sichert, spart man Geld selbst wenn sich das Pfund in den nächsten Wochen wieder erholt. Wer England, Schottland oder Wales auf eigene Faust erkunden möchte, sollte den Mietwagen ebenfalls vorzeitig buchen um vom günstigen Wechselkurs zu profitieren. Als Reisetipp ist anzuführen, dass in Großbritannien ein anderes Steckdosensystem herrscht, um heimische Elektrogeräte anschließen zu können, ist ein Adapter notwendig.
Online Shopping auf britischen Seiten
Um im Vereinten Königreich günstig einkaufen zu können, muss man nicht unbedingt die eigenen vier Wände verlassen. Wer online in britischen Shops einkauft, kann ebenfalls Geld sparen. Allerdings sind dabei einige wichtige Punkte zu beachten.
Zunächst einmal muss man natürlich davon ausgehen, dass die Produktbeschreibungen und der Bestellvorgang nur auf Englisch verfügbar ist. Zumindest grundlegende Sprachkenntnisse sind daher Voraussetzung. Möchte man Elektrogeräte wie Smartphones oder Laptops vom britischen Markt importieren, muss man davon ausgehen, dass die Produkte für Kunden in Großbritannien konzipiert wurden. Deutsche Bedienungsführung darf man sich daher nicht erwarten.
Außerdem kann man britische Geräte nur mit Hilfe eines Adapters am heimischen Stromnetz aufladen. Wichtig ist, einen genauen Blick auf die Versandkosten zu werden. Oft sind die Preise nur für den heimischen Markt klar ersichtlich, um Informationen über die internationalen Versandbedingung zu erhalten, muss man auch das Kleingedruckte lesen. Manche Anbieter versenden gar nicht nach Mitteleuropa. Außerdem muss man sich auf längere Lieferzeiten als im deutschen online Markt einstellen. Beim Zahlungsvorgang sollte man unbedingt die Option „Zahlung in Britischen Pfund“ wählen. Nur dann profitiert man nämlich vom günstigen Pfund. Die Shop-Betreiber rechnen nämlich meistens zu einem teuren Kurs um.
Bild: MIH83 (pixabay.com)
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