- Null-Null-Siebzig: Agent an Bord
- von Marlies Ferber
- Januar 2013
- Kriminalroman erschienen im Deutscher Taschenbuch Verlag
90 Jahre lang wandelt die exzentrische Phylis mittlerweile auf diesem Planeten. Grund genug für sie, zusammen mit ihrem nunmehr fünften Ehemann Eden Philpotts zu einer Mittelmeerkreuzfahrt zu laden. Ex-SIS Agent Gerald, James Gerald ist als Lieblingsnachbar (und ehemaliger Kollege) der Tochter der Jubilarin mit von der Partie. Er selbst ist siebzig, die Tochter Sheila nur drei Jahre jünger. Doch was als harmlose, nette Fahrt beginnt, endet jäh als der frische Ehemann verschwindet. Und er bleibt nicht der einzige...so ist Geralds ganzer Spürsinn gefragt um hinter das Geheimnis zu kommen. Hier haben wir den zweiten Fall des kauzigen Agenten Gerald. Das erste Buch "Operation:Eaglehurst" ist schon ein wenig älter, doch man muss es nicht kennen, um dieser sympathischen Geschichte folgen zu können. Das ermittelnde Seniorenpärchen schenkt sich während der ganzen Zeit nichts, dauernd meckert und nöhlt der eine am anderen herum, dass es eine Freude ist. Dazu kommen eine ganze handvoll schön charakterisierter Nebenfiguren, die vom schleichenden Erben über abservierte Geliebte bis zu zerstrittenen Verwandten quasi das gesamte Panoptikum bietet. So ergibt sich die gesamte Zeit ein herrlicher Humor, der das Buch zu einem wirklichen "pageturner" macht . Wie es sich für einen Agentenroman gehört kommen die Locations mit fein beschriebenen Landgängen in Nizza und Rom auch nicht zu kurz. Was dafür so gut wie gar nicht stattfindet ist Action. Tatsächlich dauert es über einhundert Seiten lang, bis denn etwas geschieht. Aber bei so einem Titel kann man auch nichts anderes erwarten, oder? So bleibt ein erfrischendes Buch das zwar augenzwinkernd Richtung dem "anderen Agenten" unterwegs ist, und doch ist es natürlich schwer hier wirklich einen Vergleich anstellen zu wollen. FAZIT: sehr netter Spaß!!!