Letzte Order von Duane Louis
Samstagmorgen teilt der bis eben so sympathische Chef des vermeintlichen Finanzdienstleister mit, dass es sich in Wirklichkeit um eine Tarnfirma des fiktiven Geheimdienstes CI6 handelt.
Die Anwesenden müssen alle sterben.
Das ist gerade für Jamie sehr schade, ist er doch einer von Zweien, die wirklich dachten in einer normalen Firma tätig gewesen zu sein.
Zu Hause warten Frau und Baby auf ihn.
Den Anwesenden wird freigestellt ein Glas vergifteten Champagner zu trinken, wer dies nicht möchte, den richtet der Chef persönlich hin.
Die erste trinkt, die erste stirbt.
Es beginnt ein gnadenloser Kampf auf Leben und Tod.
„Letzte Order“ ist schon ein wenig älter, liest sich allerdings auch nach zehn Jahren noch sehr gut.
Die Grundidee fand ich ganz pfiffig, zumal der Autor Duane Louis (im wahren Leben: Duane Swierczynski) einige geradezu groteske Situationen zu Papier gebracht hat.
In Erinnerung bleibt auch die untergejubelte russische Agentin, die es schafft gleich zwei Männer vom 16. in den 36. Stock zu schleppen (über die Feuerleiter übrigens).
Das ist mal Frauenpower.
Wenn dann zum Beispiel noch drei scheinbar harmlose Vorzimmerdamen zu Nahkampfexpertinnen mutieren, dann ist das schon nett schwarzer Humor.
Die Charaktere bleiben in diesem Buch ziemlich schwachbrüstig.
Mit niemandem mag man sich als Leser so recht identifizieren, zumal Louis eine sehr große Anzahl an Tätern/Opfern/Agenten/Doppel- oder Dreifachagenten serviert.
Man sollte als Leser zwischendurch das Großhirn gern zur Ruhe bitten.
Der Autor legt deutlich mehr Wert auf explizite Actionszenen.
Auf einigen Seiten – sollte das Buch jemals gerecht verfilmt werden -müssten sich John Woo und Quentin Tarantino verbinden, um dem Ganzen gerecht zu werden.
Passend dazu wird auch noch eine sehr derbe Sprache serviert, die genauestens die vielen teils ultrabrutalen Tode oder Verstümmelungen beschreiben.
Das ist definitiv nichts für Feingeister.