Auf Napoleons Spuren: Eine Reise durch Europa von Thomas Schuler

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Buch zur Kritik von Auf Napoleons Spuren

Oha, nicht noch ein Buch über den kleinen Korsen mit den Magenproblemen, der Europa durch mehr als ein Blutbad jagte, es bis kurz vor Moskau schaffte und dann doch in den unendlichen Weiten Rußlands geschlagen wurde.

Und da dauerte es noch drei Jahre bis zur finalen Niederlage bei Waterloo.

Doch dieses Buch von Thomas Schuler findet einen etwas anderen Zugang.

Schuler, der als ausgewiesener Napoleon Experte bezeichnet werden darf, wählte verschiedene Schauplätze aus, an denen der Kaiser wirkte.

Dort ging der Autor sowohl Legenden nach, als auch überlieferten Erzählungen.

Diese Orte erzählen von unglaublichen Siegen der französischen Armee genauso wie von katastrophalen Niederlagen.

Beginnend beim Alpenpaß "Großer Sankt Bernhard", anschließend geht es weiter in die britische Hauptstadt (zugegeben: dort ist er nie gewesen, doch in London wimmelt es nur so von Andenken), es folgen Regensburg, Venedig, Paris Moskau, Berlin oder/und Kaub am Rhein.

Waterloo ist dann das letzte Ziel.

Über St. Bernhard berichtet der Autor als Beherbergungsort, an dem nicht nur der Kaiser persönlich, sondern gleich mit teilen seiner Armee weilte.

In Moskau besuchte er die Orte, die auch heute noch an den außerordentlich gewaltiätigen Rückzug der französischen Armee erinnern.

Dabei begegnet Schuler Einheimischenoder auch Nachfahren von damaligen Beteiligten.

Diese schildern eindrucksvoll wie sie auch heute noch mit Nachwirkungen der Taten des französischen Kaisers leben müssen.

Man mag es kaum glauben, doch mit einem Urururenkel von Eugène de Beauharnais kommt tatsächlich ein Stiefsohn Napoleons zu Wort, dessen Vorfahr sogar Kommandant in Rußland gewesen ist.

Jeder der Stationen bietet ein eigenes Kapitel, diese sind wiederum noch mal in einzelne Einträge unterteilt, teils etwas länger, manchmal nur wenige Seiten kurz.

Das liest als Reisebuchnotiz recht kurzweilig.

Doch auch der Rest ist alles andere als dröge, da Schuler eine Schreibart und -Weise an den Tag legt, die historische Fakten außerordentlich erfrischend präsentiert.

Bei dem über 400 Seiten starken Wälzer handelt es sich quasi vielmehr um eine Sammlung von Geschichtchen und Anekdoten als um reine Faktenhudelei, die sonst bei solchen Werken natürlich Gang und Gäbe sind.

Dafür gelingt es Schuler durch neue Sichtweisen die damaligen Begebenheiten konsequent zu vermitteln.

Wie mag es für die rund 40 000 Soldaten wohl gewesen sein auf Pferden oder zu Fuß mitsamt dem damals üblichen Material über die Alpen zu ziehen?

Hier kann man eine kleine Ahnung davon bekommen!

Mein Fazit
„Auf Napoleons Spuren: Eine Reise durch Europa“ von Thomas Schuler beinhaltet lesenswerten, unterhaltsamen Geschichtsunterricht.

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Heifi

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