Barack Obama: Ein verheißenes Land

Buch zur Rezension: Ein verheißenes Land: Mit 32 Seiten Farbbildteil von Barack Obama
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So ziemlich einmalig in der Geschichte: den Friedensnobelpreis gleich schon mal vorweg, ohne etwas Existentielles in dieser Richtung geliefert zu haben.

Nun, die endlosen Kriege und Destabilisierungen in Syrien oder Libyen sprechen eine ganz andere Sprache.

Aber egal, das Establishment sowie ein Großteil auch der hiesigen Medien sind sich einig gewesen: dieser junge, smarte, ewig grinsende Mann, dazu noch schwarz, mit einer bezaubernden Frau und tollen Kindern wird Land zu ganz neuen Ufern führen.

Wunderbar, kein Superlativ ist groß genug gewesen.

Abhören der Bundeskanzlerin (unter Freunden geht gar nicht)?

Nicht der Rede wert. Immerhin verloren wir den Krieg und besitzen keinerlei Rechte im eigenen Lande.

Da darf spioniert werden auf Teufel komm raus.

Im ersten Teil seiner Biografie kommt der ehemalige Präsident auf beinahe 1000 Seiten, die mit der Ausschaltung bin Ladens endet.

Es gibt wohl keine Biografie, die das eigene Handeln nicht zumindest im Nachhinein erklären möchte.

Das ist nur allzu menschlich.

Ziemlich früh räumt der Autor ein, dass es ihm nicht zur Gänze gelungen ist, eine gerechtere Gesellschaft in den USA zu formen, außerdem (wie könnte es anders sein?) kam mit Donald J. Trump der wahre Beelzebub in ins weiße Haus.

Dieser hat erster Präsident seit Jahrzehnten keinen Krieg vom Zaun gebrochen.

Egal, er ist der Teufel.

Überhaupt kommt der Nachfolger zwar auf ein paar Seiten vor, bzw. wir erwähnt - doch natürlich nie in einem guten Licht.

Die Lichtgestalt schreibt schließlich hier sein Buch.

Beginnen tut er mit einer kurzen Übersicht seiner Herkunft. Mutter aus dem ländlichen Kansas namens Stanley Ann Dunham, Vater der Kenianer Barack Obama. Kennengelernt auf Hawaii, Scheidung nach kurzer Zeit.

Der ehemalige Präsident wuchs in Indonesien sowie Hawaii auf, es folgten Studium der Politikwissenschaft in New York sowie an der Westküste in Los Angeles.

Anschließend Harvard. Studium der Rechtswissenschaften. Dort, während eines Praktikums im Sommer, lernt er seine Frau kennen.

1992 folgen die ersten politischen Aktivitäten - zu dieser Zeit ist er Anfang 30 und arbeitet in Chicago.

Was dann kommt, ist eine Bilderbuchkarriere mit Stationen in der Provinz, der Senat als Abschluss der Einzug ins Weiße Haus.

Dafür benötigte der Charismatiker etwas weniger als zehn Jahre.

Was geschah in den zwei Amtszeiten des 44. Präsidenten?

 

Natürlich fällt jedem das Zerplatzen der Immobilienblase ein, die einherging mit der dramatischen Bankenkrise und als Höhepunkt eine weltweite Finanzkrise.

Weite Teile des Buches werden die Verhandlungen über die immer neuen Milliardenprogramme zur Rettung der Wirtschaft geschildert.

Vor allem die Republikaner sperrten sich gegen vieles.

Es ist allerdings bemerkenswert, dass die damals ausgeloteten Summen nur Kleinigkeiten sind, gegen das, was jetzt zur Bekämpfung der Pandemie „weggeholzt“ wird.

Woran ist er gescheitert?

Das Gefangenenlager auf Guantanamo wollte er schließen, das klappte bekanntlich nicht.

Sein Klimagesetz ging genauso wenig an den Start, wie die vollmundig versprochene Reform des Gesundheitssystems.

Aber Obama wäre nicht Obama, wenn er die Schuld nicht der Opposition bzw. dem Widerstand aus der eigenen Partei in die Schuhe schieben würde.

Alle sind schuld, er nicht.

Das einzig Selbstkritische, was das Buch hergibt, ist die Erkenntnis, dass er für Frau und Töchter zu wenig Zeit gehabt hat.

Viele Seiten nehmen weiterhin seine Erinnerungen an die Besuche in Russland oder nach Deutschland ein.

In dem Teil ist eindeutig zu bemängeln, dass die kurzen Referate nicht nur lückenhaft, sondern teils schlicht mangelhaft sind.

Natürlich sind einzelne Passagen absolut subjektiv, gerade in Bezug auf das jüdisch-palästinensische Verhältnis.

Obama macht auch keinen Hehl daraus, das Benjamin Nethanjahu nicht sein bester Freund auf internationalem Parkett gewesen ist.

Nett ist der weitläufige Bildteil, der über 30 Seiten ausmacht.

Mein Fazit
„Ein verheißenes Land“ von Barack Obama ist viel Selbstbeweihräucherung, hat viele Schwächen, schafft allerdings das Kunststück lesenswert zu sein!

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