Max und Moritz von Wilhelm Busch

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Zu diesem bekannten "Comic" muss man wohl nicht soviel schreiben, in sieben Streichen - schön illustriert, durchgehend gereimt werden die teils ziemlich brutalen Streiche des kleinen dicken Max und hochstirnigen Moritz mit seiner keck abstehenden Tolle beschrieben.

Ob das Schneidermeister Böck in den Fluss stürzt oder Lehrer Lämpel mal eben die lange Pfeife via Flintenpulver im Gesicht explodiert - es dürfte alles bekannt sein.

Heinrich Christian Wilhelm Busch gilt als einer der Wegbereiter des modernen Comics, wobei er auch noch ein begnadeter Zeichner gewesen ist.

Die Titel gebenden Verbrecher sind wohl sein bekanntestes Werk, wobei die "Fromme Helene" oder "Fips, der Affe" auch noch einem größeren Publikum was sagen dürfte.

Zeitlebens ist er durch seine Kunst nicht reich geworden, doch unter anderem dieser Klassiker ist mit seinen über 155 Jahren in aller Munde, viele Zweizeiler Buschs schafften es in den gängigen Sprachverlauf.

Busch selbst scheiterte an den eigenen Maßstäben was seine Malerei anging.

Viele Werke vernichtete er nach der Erschaffung wieder.

Zeitweise hielt es sich mit dem Sammeln und veröffentlichen von Sagen oder Märchen über Wasser.

Der Grund weswegen ich diese "olle Kamelle" hier einmal besprechen möchte, ist die "gravierende" Veränderung, die man nun mit dem Buch erwerben kann.

In dieser Fassung werden dem Leser nämlich zwei Enden angeboten.

Zum einen natürlich möchte man sagen, das klassische. Die beiden jungen Verbrecher komme per Sack in die Mühle, werden geschrotet und hinterher von zwei Gänsen gefressen.

Das ist nicht schön.

 

Aber dem Dorflehrer das Gesicht wegzusprengen, der Witwe Bolte alle Hühner sowie den Hahn zu töten und anschließend zu klauen ist auch nicht nett.

Soll heißen: wie im Märchen, die Scharlatane werden bestraft, dies geschieht durchaus deftig aber die kleinen Leser empfinden es nicht so, da ja das Böse bestraft wird, wie es sich gehört.

In dieser Variante hier, heißt es auf Seite 38 beim letzten Streich in einer Zwischenüberschrift: Rabiates Ende (Original), jetzt kommt es: Zartbesaitete lesen bitte auf Seite 43 weiter.

Seite 43 beinhaltet das sogenannte Happy End!

Die beiden Halunken werden vom Bauern Mecke der Gerichtsbarkeit zugeführt und bekommen quasi Sozialstunden.

Witwe Bolte bekommt den Hof gemacht, die Brücke von Schneidermeister Böck wird repariert etc.

Quintessenz: alles gar nicht so schlimm, macht mal bisschen Ordnung, dann fügt sich auch schon alles wieder.

Mag sehr konservativ sein aber meiner Meinung nach, braucht man dann dieses Buch auch gar nicht erst in die Hand nehmen.

 

Mein Fazit
„Max und Moritz“ von Wilhelm Busch ist immergrüner, zeitloser deutscher Humor – allerdings nur in der originalen Fassung, nicht das weichgespülte.

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Heifi

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