Mandelas Weg: Die Weisheit eines Lebens von Richard Stengel

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  • Mandelas Weg: Die Weisheit eines Lebens
  • geschrieben von Richard Stengel
  • Juni 2011
  • Autobiografie erschienen im Goldmann Verlag

Über lange, lange Jahre ist das Land am Kap sowohl gespalten als auch mehr oder weniger abgeschottet gewesen. Während dieser Zeit konnte nicht mal die internationale Isolation das Apartheidregime dazu bringen von ihrem Kurs Abstand zu nehmen. Jemand wie Nelson Mandela, der mehr als siebenundzwanzig Jahre im Zuchthaus saß, ließ sich nicht brechen. Obwohl er die Hölle auf Erden erlebt hatte, galten seine Gedanken nach der Freilassung nicht etwa der Rache, sondern der Aussöhnung. Von vornherein ist ihm klar gewesen, dass es Südafrika ins Armenhaus treiben würde, gäbe es Vergeltung für das begangene Unrecht. Durch den Aufruf zum friedlichen Miteinander blieben die weißen Eliten im Land, gaben nicht nur ihr Know-how weiter, sondern zollten dem großen schwarzem Mann, der ihre Heimat erhielt ehrlichen Respekt! Welcher Staatsmann kann das schon von sich sagen? Es ist erst wenige Tage her, dass US-Präsident Obama dem kubanischen Staatschef Castro die Hand anlässlich der Trauerfeier des Nelson Mandela die Hand schüttelte - eine Geste die irgendwo anders undenkbar gewesen wäre. Und gleichzeitig ein Beweis dafür, dass Mandela selbst alte Feinde noch nach seinem Tod zu denkwürdigen Gesten hinreißt. Der Autor Richard Stengel, der über Jahre hinweg das Time Magazine herausgegeben hat, begleitete den berühmtesten Südafrikaner während einer langen Zeit. Dabei bezieht er den Fokus dieses Buches weniger auf die politischen Entscheidungen des Mandela, als vielmehr auf Anekdoten und die persönlichen Eigenschaften des ehemaligen Gefangenen, der sogar den Friedensnobelpreis bekam. Doch Stengel liefert nicht nur pflichtschuldige Lobhudelei ab, sondern spart auch nicht die Widersprüchlichkeiten des Mannes, des er beschreibt auf. Worauf gar nicht eingegangen wird, ist vielmehr der Glaube Mandelas, sowie dessen Religion. Doch ich zumindest vermisste dies auch nicht. Die einzelnen Kapitel sind recht lose gestrickt, lassen sich locker-leicht weglesen. Dass dies Buch schon fast zweieinhalb Jahre alt ist, stört nicht wirklich, lebte der Mann in den letzten paar Jahren eh sehr zurückgezogen, war von Krankheiten und Altersgebrechen schwer gezeichnet!

Ein würdiges Buch für einen großen Mann!!!

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