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Der Henker von Paris von Claude Cueni

Markt Aktuell
4.5
(2)

 

  • Der Henker von Paris
  • geschrieben von Claude Cueni
  • Januar 2013
  • historischer Roman erschienen im Lenos Verlag

 

Charles-Henri Sanson würde gern zu Zeiten der französischen Revolution Arzt werden.
Doch ihn erwartet ein grausiges Schicksal, da er als Sohn des Henkers nur den Beruf seines Vaters ausüben darf.
So kommt es, dass er anstatt zu retten und zu schützen nur vernichten und zerstören darf. Tagein Tagaus nimmt Madame Guillotine in den Wirren der Zeit den Menschen das Leben, so dass Sanson beinahe den Verstand verliert, während er nebenbei nachts die Leichen auseinandernimmt um sie zu studieren, die er tagsüber selbst schaffen musste.
Auf seiner Suche nach Liebe trifft er auf die bildhübsche siamesische Studentin, die ein wenig Halt im blutigen Chaos verspricht, bis sie selbst auf der Liste der zu tötenden steht…

So entspinnt der schweizerische Autor Cueni ein grandioses Bild der Zustände in der wilden, blutigen Zeit der französischen Revolution, in der man schneller den Kopf verlor als man gucken konnte.
Der widersprüchliche Held, den man im Pinzip nur als Antiheld bezeichnen kann, verrichtet seine abscheuliche Arbeit mit fast preußischen Tugenden und droht doch am ihm umgebenden Elend unterzugehen.
Das beschreibt der Autor mit brutalsten Bildern, die das Lesen zwischendrin beinah unerträglich machen.
Die Autentizität bezieht das Buch durch das Tagebuch eines Originalhenkers das bei den Recherchen zu diesem Buch einen tollen Einblick in das Seelenleben eines staatlich bezahlten Mörders, dessen ohnehin belastende Arbeit auch noch häufig zu sozialen Problemen führte, da die Mitmenschen mit den Henkern nichts zu tun haben wollten.
Zu den Qualen des Hauptakteurs gibt der Autor noch eine schön Portion Geschichtsunterricht, so dass man sein Wissen um diese Zeit mal wieder auffrischen kann.
Wenn man denn bei diesem lesenswerten fast-vierhundert-Seiten-Bestseller etwas negatives hervorholen will, dann könnte man den mangelnden Humor nennen.
Cueni ist dieses spannende Buch vielleicht etwas trocken geraten.
Doch bei diesem Thema gibt es vielleicht auch einfach nichts zu lachen.

 

Thema: packend bis zur letzten Seite!!!

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