Gerald Hüther: Lieblosigkeit macht krank. Was unsere Selbstheilungskräfte stärkt und wie wir endlich gesünder und glücklicher werden
Ist „Glück“ eine erreichbare Konstante?
Handelt es sich nicht viel mehr nur um Momentaufnahmen im tiefen Tal des täglichen Einerleis?
Dies ist natürlich eine individuelle Definitionssache.
Der Autor des vorliegenden Buches ist seit vielen Jahren in der Gehirnforschung aktiv, hat zwei Doktortitel und ist bereits mit verschiedenen Titeln auf dem Buchmarkt präsent.
Für Herrn Dr. Dr. Hüther ist Glück nicht nur die Einheit von Denken, Handeln, Fühlen sowie die Übereinstimmung von Realitäten mit Hindernissen (ohne das diese eine Rolle spielen).
Es geht viel mehr um mentale Gesundheit.
Aber wie gelangt man nun zu diesem Zustand?
Für Dr. Dr Hüther geht es um die Überwindung von gesellschaftlichen Hürden.
Ist es wirklich erstrebenswert immer nach Reichtum oder Erfolg zu streben?
Muss man stets und ständig sich „perfektionieren“?
Macht so etwas nicht krank?
Sind unsere teilweise hierarchischen Systeme zeitgemäß oder sinnvoll?
Sinngemäß geht es ihm nicht schlicht darum, dass uns von außen etwas anfällt, dass unsere Gesundheit ruiniert (dass es das natürlich reichlich gibt, wird nicht in Abrede gestellt), doch grundsätzlich sollte man mal hinterfragen, ob das hinterherhecheln hinter etwas, dass uns Glückseeligkeit verspricht uns in Wahrheit doch mehr stresst und krankmacht.
Autor Hüther vertritt auf diesen knappen 180 Seiten schmalen Band die These, dass erst das loslösen von dem Gedanken an ständige Anpassung den Druck – den man sich selbst auferlegt – von uns nehmen kann.
Erst dieser Schritt wird gesund und glücklich machen.
Schlicht gesagt: lasst uns das Leben sinnvoller gestalten, weg von Hochleistungsdruck oder/und ständigem Wettbewerb.
Das ist natürlich nicht die komplette Neuerfindung des Ratgeber Rades aber aufgrund der zahlreichen Beispiele, dieses gut zu lesenden Ratgebers kann man sich der Argumentation nur schwer entziehen.
Neben der recht leichten Lesbarkeit erlaubt das Buch eine angenehme Selbstreflexion, so man das denn zulassen kann.
Als kleiner Kritikpunkt sind die 18,-€uro zu nennen, die für so ein schmales Buch ein stolzer Preis sind, fast ärgerlich sind die mantraartigen Wiederholungen, die wahrscheinlich an die 20 Seiten ausmachen