Die Wahnsinnskarriere des Mehmet E. Göker: Vom Migrantenkind zum Millionär – Aufstieg, Fall und Comeback des Powerverkäufers von Mehmet Göker und Christian Schommers
- Buchtitel: Die Wahnsinnskarriere des Mehmet E. Göker: Vom Migrantenkind zum Millionär – Aufstieg, Fall und Comeback des Powerverkäufers
- Autoren: Mehmet Göker und Christian Schommers
- erschienen: September 2015
- Verlag und Genre: FinanzbuchVerlag // Autobiographie
Geboren als Kind mit Migrationshintergrund. Nicht die besten Voraussetzungen! Ein Leben auf der Überholspur – schnelle, teure Autos, die hübschesten Frauen, die fettesten Zigarren – das ist die eine Seite des Versicherungsverkäufers Mehmet Ercan Göker.
Er ist noch keine dreißig, dafür aber zweihundertfünfzig Millionen Euro schwer. Und nur knappe zwei Jahre später ist alles futsch, dafür sind aber Millionen an Schulden aufgelaufen! Die Staatsanwaltschaft ermittelt sogar: Steuerhinterziehung, Scheinselbstständigkeit, Schwarzgeld – so lauten die Vorwürfe.
Der Finanzkonzern beginnt gefährlich zu wanken. Eine Katastrophe, die viele wohl verzweifeln lassen würde! Jedoch nicht für den ehemaligen Besitzer des Finanzdienstleisters MEG AG. Nur vier Jahre später ist er wieder auf dem Weg zur Überholspur. Dieses Mal sitzt seine Firma nicht mehr in der Bundesrepublik, sondern in der Türkei.
Einen solchen sozialen Aufstieg, einen solchen bodenlosen Fall mit dem anschließenden Wiederaufstieg bekommt man nur hin, wenn man seinem Motto bis zum letzten treu bleibt:
Gib niemals auf! NIEMALS!!!
Mit noch nicht mal vierzig Jahren eine Autobiografie zu schreiben, kennt man normalerweise nur von Hollywoodstars oder solchen Leuten, die sich dafür halten. Auf den Herrn Göker wurde ich durch eine sehenswerte Dokumentation aufmerksam, die vor einiger Zeit gesendet wurde.
Da nun die Biografie vorliegt, musste ich einmal zugreifen. Es beginnt mit der Durchsuchung der Geschäftszentrale der MEG bei Kassel durch zweihundert Polizeibeamte. Zu diesem Zeitpunkt ist der Geschäftsführer Göker gar nicht in Deutschland, sondern sitzt in New York. Aus der Perspektive der ersten Person besticht das ganze – über dreihundert Seiten dicke – Buch vor allem durch seine vitale Lebendigkeit.
Der Göker scheint jemand zu sein, der mit seiner Meinung absolut nicht hinterm Berg hält. Durchaus umgangssprachlich kommt er Erzählton so manches Mal daher.
Aber das wirkt nicht aufgesetzt. Mehmet Göker ist von der Gosse gekommen. Da kommt es eher authentisch rüber, zumal die Autoren den Fehler vermeiden, es mit dem „Slang“ allzu arg zu übertreiben.
Zusammen mit den anderen Wegbegleitern, die nach und nach ebenfalls zu Wort kommen, zeichnet sich das Bild eines Mannes, der nur ein Ziel hat. ERFOLG!
Dabei offenbart sich aber auch eine Persönlichkeit, die bereit ist Risiken einzugehen und dafür lange Zeit durchaus fürstlich belohnt wurde. Sein Fehlverhalten (obwohl vom Vorwurf der Steuerhinterziehung nichts nach blieb) lässt er dabei zwar etwas großspurig jedoch nicht vollkommen unreflektiert Revue passieren.
Selbstkritik ist demnach für den einstigen Star des Finanzhimmels kein Fremdwort aber zwischen den Zeilen liest man genau, dass er auch schon wieder hoch motiviert ist auf die Menschheit loszugehen. Alles in Allem sind dem Autor wohl Fleiß, ein gerütteltes Maß Frechheit, unbestrittenes Verkaufstalent zu attestieren.
Diese drei Eigenschaften fielen bei den diversen Versicherungen durch eine unheimliche Gier angezogen auf einen durchaus fruchtbaren Boden! So dass der enorme Reichtum erst deswegen überhaupt möglich wurde. Überhaupt kommen die beteiligten Konzerne nicht besonders gut weg, haben sie doch zumindest grob fahrlässig die Gelder ihrer Kunden in Dinge gepumpt die bei genauerer Betrachtung schon völlig aus dem Ruder gelaufen waren.
Erhellendes Buch eines ehemaligen Überfliegers!!!