Frau Bengtsson geht zum Teufel von Caroline L. Jensen

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  • Frau Bengtsson geht zum Teufel
  • von Caroline L. Jensen
  • Februar 2013
  • Roman erschienen im Verlag Droemer

Unvermittelt hat es Frau Bengtsson dahingerafft...und dabei auf so unvorteilhafte Weise...ertrunken, halb skalpiert in der heimischen Badewanne...wer plant sowas denn? Doch als Inbegriff der biederen, häuslichen Ehefrau hat Gott noch einmal ein Einsehen mit ihr, greift in den Todeskampf ein, um ihr eine zweite Chance zu schenken. Soweit so gut, hätte nicht Satan persönlich mitbekommen, dass sein himmlischer Widersacher in dieses allzu menschliche Missgeschick eingegriffen hat. So schmiedet der Beelzebub einen wahrhaft teuflischen Plan, um aufzuzeigen, dass die Menschen nur poplige Geschwüre sind. Frau Bengtsson muss einmal die Zehn Gebote brechen, damit sein Plan aufgeht...und Ehebruch ist dabei eines der kleineren "Herausforderungen"... Frau Bengtsson wird als Inbegriff der Spießigkeit eingeführt, so bieder, langweilig, nur an der Höhe des Rasens oder am Kochen interessiert, könnte man meinen sie sei direkt aus den frühen fünfzigern entsprungen. Da passt es hervorragend, dass sie anhand etwas so "spannendem" wie billigen, chinesischen Sprudeldüsen in der Wanne das zeitliche segnet. Wenn dann Gott seine Finger ausstreckt, um ihr aus Mitleid zu helfen, bleibt kein Auge trocken. Die Autorin schreibt wunderbar erfrischend, schlägt jede Menge Wendungen in die Geschichte, so dass man zwischendrin auch sehr schön mit Luzifer mitfiebert, ihm teilweise wünscht, dass er mit seinem Plan durchkommt. Dabei fließt eine Menge tiefschwarzer Humor mit ein, der einem wirklich zwischendurch nach Luft schnappen lässt. Als sehr gläubiger Leser sollte man lieber die Finger davon lassen. Zumal die "Heldin" im Laufe des Romans einzelne Psalme anfängt zu hinterfragen und mit ihrer (teuflischen)Nachbarin zu erörtern. Das sind dann auch die Stellen, an denen die Spannung etwas nachlässt. Die anderen können das Augenzwinkern der Handlung mit Sicherheit sehr genießen. Locker, leicht entfaltet sich eine Geschichte voller Esprit und Hintersinn, der natürlich auf die Fragen des Daseins und des Sterbens eingeht, ohne allzu sehr zu moralisieren. Das Ende flacht dann leider wieder etwas ab, doch an sich funktioniert die Story über die ganzen zweihundertvierzig Seiten gut.

Meine Meinung: erbauliches Buch, mit nur leichten Hängern!!!

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Heifi

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