Filmbuch-Tipp: Der mit dem Wolf tanzt von Michael Blake

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  • Buchtitel: Der mit dem Wolf tanzt
  • Autor: Michael Blake
  • erschienen: 1991
  • Verlag und Genre: Bastei Lübbe // Filmbuch

Der Sezessionskrieg soll noch einige Zeit dauern, die "Zivilisation" ist noch nicht über den gesamten amerikanischen Kontinent verbreitet, als sich Kriegsheld J. Dunbar in ein Fort am äußersten Ende der Vereinigten Staaten von Amerika versetzen lässt. Doch er trifft - irgendwo in den endlosen Weiten des mittleren Westens - nicht auf ein stolzes Fort, sondern auf ein paar heruntergekommene Hütten...ohne einen Soldaten. Der Wagen mit dem Nachschub ist auf dem Weg zurück zum Hauptquartier. So bleibt John Dunbar zunächst nur die Einsamkeit, bis erst ein herrenloser Wolf sich langsam mit ihm anfreundet. Von da an dauert es auch nicht mehr lange, bis ein Indianertrupp auf den Eremiten aufmerksam wird. Was erst von gegenseitiger Furcht geprägt ist, wechselt zu verstehen, bis schließlich Freundschaft und Respekt gegenüber der jeweils anderen Kultur erwächst. Doch bis Sergant Dunbar sich den Namen: Der mit dem Wolf tanzt verdient hat, vergeht eine Menge Zeit.

Viel Zeit, in der die weißen Soldaten des Hauptquartiers durch eine vermeintliche Rettungsaktion alles wieder zu zerstören drohen!!!

Ja, auch ich habe den Film seinerzeit zunächst nicht "verstanden"...aber ich war auch erst dreizehn, hatte mit mehr Schießereien, sowie Action gerechnet. Mit den endlosen Landschaftsaufnahmen, gefühlten ewigen Zeiten in Ursprache mit Untertitel, dann auch noch eine Pause währende des Filmes...nö...war nicht mein Ding. Erst sehr viel später, als mir der Film als Blu Ray für sechs Euro noch mal in die Hand fiel (als endlos-cut mit zweihundertvierunddreißig Minuten Laufzeit) griff ich noch mal zu. Wahrscheinlich liegt es tatsächlich an den mehr als zwanzig Jahren mehr Lebenserfahrung einerseits, etwas gewandeten Sehgewohnheiten auf der anderen Seite...vielleicht auch daran, dass ich mir während einer USA-Reise ein Bild von den Weiten, von der schieren Größe, die dieses Land zu bieten hat machen konnte. Ich weiß es nicht. Jedenfalls genoss ich es diesmal regelrecht (obwohl beinah vier Stunden echt ein hartes Stück Fernsehen ist). Diese Naturaufnahmen sind grandios, die Story ist trotz der Länge gut, flüssig erzählt, selbst für die untertitelten Indianersprache habe ich mittlerweile Verständnis. Also musste jetzt auch noch das Buch her. Filmbücher lese ich sowieso gern, immer in der Hoffnung, dass der eine oder andere Charakter noch nett ausgeschmückt wird. Vielleicht in Filmen nur angedeutete Gesichtspunkte noch vertieft werden oder ob andere Erzählstränge im Buch eventuell anders gewichtet werden etc.. Das geht bei dem Filmbuch zu "Der mit dem Wolf tanzt" schon am Anfang los. Beginnt der Film mit der Verwundung des Helden in der Schlacht, mit den Südstaaten...es folgen lange Szenen, bis der genesene Sergeant endlich in dem verlassenen Fort Sedgewick eintrifft...allein auf weiter Flur. Während es im Film unklar bleibt, weshalb das Fort verlassen ist, schreibt der Autor des Buches ganz klar, dass ein Teil der Mannschaft desertierte, ehe der zuständige Offizier mit den verbliebenen Überlebenden das Fort räumt, um sich zum Hauptquartier zurückzuschlagen. Dies geschieht in erster Linie, da der Versorgungskonvoi und somit die Kommunikation unterbrochen wurde. Bevor also fünfunddreißig Seiten gelesen sind, ist man im Buch weiter als im Film nach den ersten fünfzig Minuten! Blake ist dabei allerdings keinesfalls zu knapp in seinen Ausführungen, die wichtigsten Personen erhalten durchaus noch einen kurzen Anriss der Lebensgeschichte. Einzelheiten werden nicht gespart doch trotzdem kommt der Schmöker auf lediglich zweihundertdreiundachtzig Seiten in der Taschenbuchausführung. Aber der Leser kommt dem Kämpfer Dunbar in seiner zunächst ausweglosen, einsamen Lage sehr nahe. Die allmähliche Wandlung durch die Aufnahme in die Gemeinschaft der Indianer, bei denen er lernt zu lieben, aber auch grausame Kämpfe bestehen muss, ist durchaus greifbar, wirklich erlebbar. Wenn dann die Militärs der Weißen mit all ihrer Brutalität zurückschlagen um "einen der ihren" zu "befreien" wirken die Soldaten als die eigentlichen Wilden. Grausam und gnadenlos schlagen sie "zurück" in einer Arroganz, die den Amerikanern durchaus heute noch zu unterstellen ist. Die Aufmachung des Buches an sich ist leider recht billig gemacht, der Einband ist derselbe wie das Cover des Filmes, bzw. des Filmposters. Bilder gibt es in der Taschenbuchausführung übrigens keine.

Tolles Buch zu einem gewaltigem, monumentalem Film!!!

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Heifi

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