Sandra Richter: Eine Weltgeschichte der deutschsprachigen Literatur

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Seit etwa tausend Jahren - angefangen bei den deutschen Minnesängen, über Goethe, Schiller, den Gebrüdern Grimm, Thomas Mann, Hesse bis zur Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller - reicht in etwa was die bedeutenden Damen und Herren des Volkes der "Dichter und Denker" zu Papier brachten. Es ist überliefert, dass diese "Nationalheiligtümer" außerhalb der deutschen Provinz immer noch einen Ruf genießt, den nur wenige andere Nationen sich in dieser ungeheuren Vielzahl zu Eigen machen konnten. Die Literaturhistorikerin Sandra Richter behauptet in ihrem beinah 730 Seiten starken Werk, dass Literatur per se multikulturell ist. Das ist selbstverständlich der obligatorische Kniefall vor dem Zeitgeist und der Vielvölkerrepublik, der wir uns mehr und mehr nähern. Bereits auf Seite vier kommt die Autorin dann zu den "Nazis", die auch weltliterarisch "Endsieg" zu erringen hofften. Unterstellt Frau Richter jedenfalls.

Natürlich wird gleich vorangestellt, dass die "Nazis" glücklicherweise auch hier eindrucksvoll scheiterten.

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Heifi

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