Maikäfer, flieg. Mein Vater, das Kriegsende, Cohn und ich von Christine Nöstlinger

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  • Maikäfer, flieg. Mein Vater, das Kriegsende, Cohn und ich
  • von Christine Nöstlinger
  • 1973
  • autobiografisches Jugendbuch erschienen im Verlag Beltz & Gelberg

Christine ist acht, neun Jahre alt ohne sich an eine Zeit ohne Krieg erinnern zu können.
Sie erlebt die letzten Kriegswochen in Wien, die Bombardierung ihres eigenen Wohnviertels, die Verletzung des Vaters an der Front.
Doch der Vater hat Glück und wird nach Haus in ein Lazarett verlegt.
Durch den Verlust der Wohnung wird die Familie in eine Villa an den Stadtrand evakuiert...aber auch getrennt, da die Großeltern ihre Wohnung, die verschont blieb, nicht verlassen möchten.
Als die Russen einmarschieren halten sie die Familie für harmlos, allein schon wegen der Verletzungen des Vaters.
Die kleine Christine freundet sich mit dem Soldaten Cohn an, der als Koch dient.
Cohn wird nun zu ihrem ganz besonderen Freund, unterstützt er sie doch in ihrem Bestreben zu ihren Großeltern zu fliehen.
Das ist ein ganz gefährliches Unterfangen, zumal Cohn ein besonderes Geheimnis hütet...

Die Österreicherin Nöstlinger wurde 1936 geboren, beschreibt also ganz genau ihre eigene Kindheit.
Dies tut sie in ihrem Buch, dass in der ersten Person die Erlebnisse und Eindrücke schildert, in einer wunderbaren Art mit einem bemerkenswerten Humor, der einem zwischendurch das Lachen im Halse stecken bleiben lässt.
Dabei hält sie sich mit Beschreibungen der handelnden Personen sehr zurück.
Von den meisten Figuren werden die Handlungen sehr genau ausgeführt (die Oma ist schwerhörig kann aber meckern, meckern und nochmals meckern), doch ob sie 1,85, dunkelhaarig und schlank oder 1,43, grauhaarig und dick war, das kann jeder Leser selbst beim Lesen selbst entscheiden.
Das macht meiner Meinung nach einen großen Reiz des Buches aus, zwingt es doch niemanden, der es liest in ein Korsett.
Vor allem aber macht es den Jugendlichen so viel Spaß zu lesen, wofür meiner Meinung nach unter anderem dieser recht flotte Schreibstil mitverantwortlich ist.
So bleibt ein zeitloser Klassiker, der für Jugendliche, wie für Erwachsene gut zu lesen ist, obwohl soviel Grauen und Horror beschrieben wird, dass man sich wundern muss, dass nicht viel mehr Menschen aus dieser Generation wahnsinnig geworden sind.

Meiner Meinung nach ist "Maikäfer, flieg. Mein Vater, das Kriegsende, Cohn und ich" ein kleines Meisterwerk!

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Heifi

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