Selbstausloeser von Michael Lister

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  • Selbstauslöser
  • von Michael Lister
  • August 2011
  • Roman erschienen Hoffmann & Campe

Remington James kehrt nach dem Tod seines Vaters zurrück nach Florida, um sich um seine kranke Mutter zu kümmern.
Hier findet er seine Berufung in Landschafts- und Tieraufnahmen, die er mit der Hilfe von Kamerafallen schießt.
Auf der Suche nach dem ultimativen Foto begibt er sich immer Tiefer in die Einöde der sumpfigen Gebiete Südfloridas.
Und auf einer seiner "Fallen" entdeckt er etwas unglaubliches: den bestialischen Mord an einer Frau!
Während Remington den Schock noch verdauen muss, bemerkt er, dass der Killer noch an Ort und Stelle ist...und er ist nicht allein! Eine mörderische, wilde Hatz beginnt, die nur einen Sieger kennt!

Was hätte das für ein spannendes, peppiges Thrillerchen werden können!
Doch leider ist es nicht mehr als ein völlig überfrachtetes, laues Lüftchen geworden.
Der Autor schafft es, seinen Helden - um sein Leben rennend - über die Ausbeute des Menschen der Natur gegenüber nachsinnen zu lassen. Während er auf dem Weg zur Dehydrierung ist, ruft er sich die wichtigsten Fotografien der Menschheitsgeschichte vor Augen, die wortgewaltig ausgeschieden werden!
Wenn das alles nicht hilft, kommen die Gedanken an die Familie zum tragen, an den unbesiegbaren Vater und die leidende Mutter, die ihren Sprößling zur Fotografie brachte.
Das ist so dermaßen klischeebeladen, dass es mir schwerfiel die knappen zweihundertvierzig Seiten bis zum Schluß durchzuhalten. Doch auf der anderen Seite ist gerade die Kürze auch ein kleiner - fast mickriger - Vorteil, da man so das Ende des "Werkes" schnell vor Augen hat.
Bemerkenswert ist zudem noch die Fülle an Zitaten wirklich großer Schriftsteller, die vom alten Shakespeare über Emerald und Dickson bis zu Luther King fast alles aufweist, was Rang und Namen hat. Im Gegensatz dazu gibt es noch ein paar ordentliche Blut- und Splatterszenen, die der Autor mit seiner Lieblingsvokabel von "explodierenden" Schussverletzungen...es explodiert fast alles: vom Hals zum Hinterkopf bis zum Brustkorb!
Wirklich erstaunlich!
Die Frage: warum die Frau eigentlich getötet und geschändet wurde bleibt übrigens völlig offen, was ein weiterer fetter Minuspunkt ist! Etwas interessanter gestaltet sich häufig der Satzaufbau, der mit einem absoluten Minimum nicht uninteressant vieles beschreibt und sogleich dem Leser viel Platz läßt, sich seine eigenen Gedanken/Beschreibungen zu machen, um dann - zwei Seiten weiter - mit wunderbar poetischen Sätzen aufzuwarten!

FAZIT: nicht wirklich gut, nicht nur schlecht!!!

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Heifi

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